Romantik

Die kunstgeschichtliche Epoche der Romantik verbreitete sich in der Zeit zwischen 1795 und 1848 ausgehend von Deutschland über ganz Europa und hatte starken Einfluss auf sämtliche künstlerische, geisteswissenschaftliche und teilweise auch politische Tendenzen jener Zeit. Nach Ausbruch der französischen Revolution 1789 fanden in ganz Europa politische und philosophische Umwälzungen statt. Gleichzeitig änderten sich die Lebensbedingungen der Menschen durch die einsetzende Industrialisierung grundlegend. Die Romantiker verspürten den Drang, dieser zunehmend entindividualisierten und vernunftgesteuerten Welt durch eine Reise in das eigene Innere zu entfliehen. Das Gefühl der Sehnsucht, die Leidenschaft aber auch das Magische und Unheimliche rücken in den Fokus ihrer Themen.

Dabei bildet die Romantik-Epoche gleichzeitig die Gegenbewegung zu den Prinzipien der Klarheit, Harmonie und Ordnung der vorangegangenen Epoche der Klassik. Im säkularisierten Europa zu jener Zeit verspüren die Romantiker den Drang, in der Natur eine Art Ersatzreligion zu finden, und verherrlichen somit Aspekte der Natur und ihre schöpferische Kraft. Sie suchten das Göttliche nun nicht mehr in der Kirche und im weltlichen Geschehen, sondern studierten die Aspekte der schöpferischen Natur und des Transzendentalen der eigenen menschlichen Seele. Im Zentrum der romantischen Symbolik steht das Motiv der blauen Blume, welches im Roman "Heinrich von Ofterdingen" des Dichters Novalis beschrieben wird und als ein Symbol für die Sehnsucht und Suche nach dem Göttlichen und Unendlichen steht. Dieses Sehnsuchtsmotiv wird in Musik, Dichtung und Malerei gleichsam behandelt. Der Maler Caspar David Friedrich (1774- 1840) entdeckte das Motiv der Landschaft als einen Spiegel für seelische Zustände und Empfindungen. In seinen beeindruckenden Gemälden komponiert er künstlich konstruierte Landschaften und inszeniert sie zu stimmungsvollen, melancholischen und tröstlichen Bildern. In seinen symbolhaften Bildkompositionen taucht die Rückenfigur auf die dem Betrachter eine Projektionsfläche für seine eigenen Empfindungen und Sehnsüchte anbietet und somit als Mittler zwischen Kunstwerk und Betrachter agiert. Die Menschen auf seinen Bildern wirken im Gegensatz zur gewaltigen und erhabenen Natur winzig und sind meist nur als Silhouetten zu erkennen. Ebenso eindrucksvoll findet Philipp Otto Runge (1777- 1810) Allegorien für die Prozesse der Natur und stilisiert Pflanzen und engelsgleiche Naturwesen und Elfen wie symbolische Hieroglyphen zu imposanten Zyklen über Tages- und Jahreszeiten. Weitere wichtige Arbeitsfelder Runges sind neben der Landschaftsmalerei seine Blumenstudien und Kinderportraits, durch die er den göttlichen Aspekt sichtbar machen wollte. Kunstdrucke der Romantik mit individueller Rahmung

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