Symbolismus

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts bildete der Symbolismus die Gegenbewegung zur vorausgegangenen Epoche des Realismus. Dabei negierten die Symbolisten die detailgetreue Darstellungsweise des Naturalismus und propagierten eine Kunstrichtung, die einen tiefen Inhalt transportieren sollte, ohne diesen jedoch wie im Realismus direkt auszuformulieren. Dabei ähneln die Verfahrensweisen des Symbolismus dem Jugendstil. Beide Stilrichtungen existierten unabhängig voneinander und sollten den Impressionismus mit dem darauffolgenden Expressionismus verbinden.

Die symbolistische Kunst wollte der zunehmenden Mechanisierung und Materialisierung des aufkommenden Massenzeitalters und der Industrialisierung eine neue, individualistische und mythisch aufgeladene Tendenz entgegensetzen. Ähnlich wie die Romantiker plädieren die Symbolisten für eine Vergeistigung der Kunst und propagieren die heilende Intuition und geistige Erleuchtung des schöpferischen Individuums.

Ihre Motive und Bildthemen fanden die Symbolisten in den antiken und biblischen Mythologien, wobei sie auch die Schattenseiten dieser Themenkomplexe wie die Sünde, die Hölle und den Tod als darstellungswürdig empfanden. Generell ist die Kunst des Symbolismus durch dramatische und symbolträchtige Bildinhalte ebenso wie durch das Visionäre, Phantasievolle und Mysteriöse gekennzeichnet.

Ein bekannter Vertreter des Symbolismus war der Schweizer Künstler Arnold Böcklin (1827- 1901), der gleichzeitig zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des europäischen 19. Jahrhunderts gilt. Sein bekanntestes Werk ist "Die Toteninsel", von dessen Motiv er in den Jahren zwischen 1880 und 1886 fünf verschiedene Versionen anfertigte und dessen Inhalt einem Mythos aus der griechischen Antike entspricht. Andere Gemälde Böcklins stellen Fabelwesen wie Wassernixen, Faune und Elfen dar.

Ein weiterer wichtiger Vertreter des Symbolismus war der Maler Ferdinand Hodler (1853- 1918). Holder verstärkte die Forderungen der Symbolisten und beschwor ein neues künstlerisches Ethos, welches unter Einbeziehung der geschichtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen unmittelbar auf den Menschen und seine direkte Umgebung wirken sollte. Seine radikal idealistische Sichtweise auf die Funktionen der Kunst verfolgte er auf naive Weise bis an sein Lebensende und proklamierte dabei immer wieder eine der Kunst innewohnende, allumfassende Kraft, die alle Völker und Menschen vereinen könnte. Weitere wichtige Vertreter des Symbolismus sind James Ensor (1860-1949), Edvard Munch (1863-1944), Auguste Rodin (1840-1917) und Odilon Redon (1840-1916).

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